„Wie heißt du denn wirklich?“ fragt der Jürgen. Noch einmal glaubt er mir nicht. Und noch einmal muss ich erklären. „Doch, Jürgen, ich heiße wirklich Blandine, auch wenn es auf Deutsch wie Blondine klingt... Allerdings schreibt man es mit A und nicht mit O ! Das ist ein französischer Vorname..." „Echt ?" „Ja, eschht ! (immer mein französischer Akzent) Hör mal zu : das ist eine Geschichte von Phonemen", erweitere ich. "Auf Französisch haben wir diese verschiedene Phonemen : -an, -on, -ein, usw." Und da beginnt der Jürgen die Phonemen zu wiederholen, und wie immer sieht es und klingt es lustig aus, wie er sich bemüht, diese auszusprechen, schneidend Grimassen... und klar, wie alle Deutsche hört er gar keine Unterschied. „Na", sagt er dann, "Blandine oder Blondine, hier in Deutschland ist es gleich, irgendwie... meine Arme, du trägst wirklich eine blöde Name..." Und er lacht. Dann die Folge, immer die gleiche: natürlich soll er mich einen Blondinenwitz erzählen. „Weißt du, was denkt eine Blondine, wenn sie auf dem Gehweg eine Bananenschale liegen sieht?" „Nein..." antworte ich erschöpft. „Sie denkt: scheiße, gleich werde ich fallen..." Und der Jürgen lacht dummerweise. Ohohoh, mein Freund, du bist so witzig... ich muss mitlachen. Na ja. So weit bin ich wieder. An dem Jürgen werde ich auf keinem Fall erklären, woher mein Vorname kommt. Dass Blandine von dem Latein blandus herkommt, dass er mild, weich oder freundlich bedeutet, und dass er den englischen Wort bland gegeben hat. Ich werde ihn auch nicht erzählen, dass Blandine eine Superheroin des zweiten Jahrhunderts war, dass sie eine romanische Sklave war, dass sie an der christlichen Gruppe von Lyon in Frankreich angehört hat, dass sie am Gefängnis, an verschiedenen Tieren und vor allem an Löwen in die Arenen und an mehreren Torturen überlebt hat, usw. Jetzt ist sie die Sankt-Patronin der Stadt von Lyon in Frankreich, ja selbstverständlich, und die Name dieser Superheroin trage ich. Nein, das werde ich an Jürgen nicht erklären, er ist blond. Trotzdem. Irgendwie paronymisch, oder? – Für wer nicht wissen würde, was Paromynen sind (wie ich selber vor ein paar Stunden), schreibe ich gleich eine kleine Erläuterung : Paronymen sind ähnliche Wörter, die öfters an Missverständnisse führen... zum Beispiel, Blandine und Blondine. Punkt. Was noch lustig zu sagen ist, dass das deutsche Wort Blondine aus der französisch kommt, und hat früher (ohne Witz) einfach die blondhaarige Frauen bezeichnet, die seit mehreren Jahrhunderten ein Ideal der Schönheit vorgestellt haben. Na ja. Nicht lachen bitte, ich bin eigentlich blond. Von Natur dunkelblond, ohne Strähnen vom Friseur. Ohoh, ich habe Lust zu erweitern... Also dann, wenn mein Vorname Blandine ein Paronym von Blondine ist, würde ich den Paronym der Schönheit sein? Yuhuhuh ! „Spiegel, Spiegel, sag mir, wer ist die Schönste...“ Bitte, nicht lachen. In alle Fällen, habe ich mich mit der Zeit in Deutschland dran gewöhnt. Um Missverständnisse auf der Grund Paronymen zu vermeiden, stelle ich mich einfach so : „Ich heiße Blandine. Blandine mit A.“ Irgendwo klingt es auch gut (im dem Art „James. James Bond“, oder?). Heute habe ich auch eine andere Entscheidung betroffen. Nächstes Mal, dass ich Schwierigkeiten habe, ein Deutscher zu verstehen, werde ich einfach bieten: „Sprich langsamer bitte, ich heiße Blandine.“ © Blandine Pluchet, 2013 Wenn ihr beim Lesen Spaß gehabt habt, dann bitte von meinem Blog einfach weiter sprechen...
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